Füttern von Katzen verboten?

Füttern von Katzen verboten?

Vermehren sich durch Fütterung zu stark: wild lebende Katzen
Das Füttern wild lebender Katzen führt in zahlreichen Kleingartenanlagen zu Ärger.
(15.10.2003, theobald)

Die einen berufen sich auf die Tierliebe und nehmen gar das Tierschutzgesetz zu Hilfe, die anderen beschweren sich über die Belästigungen durch streunende Katzen, die sich vermehren und durch alle Gärten streifen.

Kann der Verein die Fütterung wild lebender Katzen untersagen? Die Antwort ist „Ja“.

Ist in der Gartenordnung ein Verbot für das Füttern wild lebender Katzen ausgesprochen oder fasst die Mitgliederversammlung einen solchen Beschluss, ist dies für alle Vereinsmitglieder verbindlich. Eine solche Regelung ist wegen der Klarheit zu bevorzugen.

Aber auch wenn die Gartenordnung nicht ausdrücklich eine solche Regelung enthält, kann ein Fütterungsverbot ausgesprochen werden, wenn es nach Art und Umfang der Fütterung zu einer nicht hinnehmbaren Belästigung der anderen Gartenfreunde führt. Aus dem Pachtverhältnis und der Mitgliedschaft im Verein ergibt sich die Pflicht des einzelnen Kleingärtners, Handlungen zu unterlassen, die die anderen Gartenfreunde stören. Ein solches Fütterungsverbot streuender Katzen verstößt nicht gegen das Tierschutzgesetz:

1. Im Tierschutzgesetz und damit im Tierschutz im rechtlichen Sinne, ist dagegen nur geregelt:

- Verbot des Quälens
- Töten von Wirbeltieren
- Anforderung an Haltung
- Transport
- Ausbildung und Abrichtung.

Das Füttern oder das Verbot des Fütterns sind nicht vom Tierschutz umfasst.

2. Unter Tierschutz wird im allgemeinen Sprachgebrauch und bei engagierten Tierschützern dagegen eine Fülle von Maßnahmen verstanden; die keine Grundlage im Tierschutzgesetz finden:

- Füttern von Katzen
- Einfangen und sterilisieren von wild lebender Katzen
- Vogelfütterung im Winter
- Igelaufzucht etc.

3. Die Fütterung wild lebender Katzen ist im Sinne dieses Verständnisses umstrittene Maßnahme. Durch die Fütterung vermehren sich die Tiere stark, alle Jungtiere überleben und umso mehr Tiere müssen gefüttert werden.


Quelle
© Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
Alle Rechte vorbehalten Drucken Schließen